Nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge ein Überblick über die bekanntesten Naturheilverfahren mit einer kurzen Beschreibung.
Akupunktur
Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass die Lebens-
energie in einem bestimmten Rhythmus in 14 Leitbahnen (Meridianen)
durch den Körper fließt und eine Krankheit diesen Energiefluss stört.
Auf den Meridianen liegen die 361 klassischen Akupunkturpunkte, die mit
feinsten Nadeln gereizt werden um die Ausgewogenheit des
Energiekreislaufs wiederherstellen.
Anthroposophische Medizin
Die anthroposophische Medizin sieht die Wechselbeziehungen zwischen
Leib und Seele als Ursache für das Entstehen von Gesundheit und
Krankheit. Das Ziel ist die Harmonie dieser Wechselbeziehungen wieder
herzustellen. Dabei werden natürliche Substanzen (Pflanzen) bevorzugt.
Antihomotoxische Medizin
Die antihomotoxische Medizin versteht sich als erweiterte Homöopathie,
bei der vorwiegend homöopathische Präparate zum Einsatz kommen.
Ausleitende Verfahren
Die Ausleitungsverfahren gehen auf Hippokrates zurück und besagen, dass
die Organe eines kranken Körpers gereinigt werden können, indem über
die Haut oder andere Organe schädliche Stoffe nach außen geleitet
werden. Zu den ausleitenden Therapieverfahren gehören z.B. Aderlass,
Baunscheidtbehandlung, Blutegelbehandlung und Schröpfen.
Bioresonanz-Therapie
Die Bioresonanz-Therapie geht davon aus, dass der menschliche Körper
von einem ultrafeinen elektromagnetischen Feld umgeben ist. Die
elektromagnetischen Schwingungen des kranken Menschen werden bei der
Bioresonanz-Therapie so verändert, dass die selbstheilenden Kräfte
wieder wirksam werden können.
Chiropraktik (Chirotherapie)
Bei der Chiropraktik werden durch gezielte Handgriffe an der
Wirbelsäule Blockierungen an den Wirbelgelenken erkannt und behandelt.
Eigenblutbehandlung
Die Eigenblutbehandlung ist eine Reiztherapie, die das körpereigene
Abwehrsystem aktiviert. Dem Patienten wird Blut entnommen und dann in
bzw. unter die Haut oder in den Muskel injiziert. Durch den kurzen
Aufenthalt außerhalb des Körpers verändert sich das Blut so, dass es
die an der Immunabwehr beteiligten Zellen aktiviert.
Elektro-Akupunktur nach Voll
Die Elektro-Akupunktur nach Voll (EAV) geht davon aus, dass der in der
Akupunktur bekannte Energiekreislauf an den Akupunkturpunkten
(Messpunkten) mittels eines elektrischen Gerätes meßbar und mit
Stromimpulsen beeinflussbar ist.
Elektro-Neuraltherapie
Im Gegensatz zur Elektro-Akupunktur geht die Elektro-Neuraltherapie
nicht von den chinesischen Akupunkturpunkten aus, sondern von
besonderen Reaktionsstellen auf der Haut. Pathologische Punkte werden
mit dem Elektro-Neuraltherapie-Gerät erkannt und dann zur Norm hin auf-
oder abgeladen.
Elektrotherapie
Bei der Elektrotherapie ist eine therapeutische Anwendung des
elektrischen Stroms, wobei verschiedene Therapiearten wie
Galvanisation, Hochfrequenz- und Niederfrequenz-Therapie angewendet
werden.
Elementartherapie
Viele der im menschlichen Körper nachgewiesenen Mineralstoffe kommen
nur in kleinsten Mengen (Spuren) vor. Ein Mangel an diesen
Spurenelementen kann Krankheit verursachen. Die Elementartherapie führt
dann dem Körper die fehlenden Spurenelemente in Form von Arzneimitteln
zu.
Enzymtherapie
Ohne Enzyme ist ein geordneter Stoffwechsel nicht möglich, da sie
Eiweiß, Fette und Zucker abbauen. Die Enzyme haben die Eigenschaft, den
Stoff zu erkennen, dessen Reaktion sie steuern wollen. Diese
Eigenschaft wird in der Enzymtherapie auch zum Abbau krankmachender
Substanzen genutzt und beruht auf der hochdosierten Zufuhr pflanzlicher
und/oder tierischer Enzyme.
Homöopathie
Die Homöopathie ist eine spezielle Arzneimittel-Lehre, die davon
ausgeht, daß Stoffe in kleinen Mengen umgekehrt wirken wie in großen.
Stoffe, die bei gesunden Menschen bestimmte Krankheitserscheinungen
hervorrufen, bewirken – in verdünnter Form verabreicht – bei
Kranken mit ähnlichen Symptomen eine Heilung. Das Prinzip der
Homöopathie lautet also: Ähnliches heilt Ähnliches.
Homöopathische Hochpotenzen
Die Hochpotenzhomöopathie geht davon aus, daß die dem Wirkstoff eines
Heilmittels innewohnende Heilkraft auch dann noch vorhanden ist, wenn
kein Wirkstoffmolekül mehr nachweisbar ist. Schwache Reize fachen die
Selbstheilungsvorgänge an, mittelstarke fördern sie, starke hemmen sie
und stärkste heben sie auf.
Hydrotherapie
Die Hydrotherapie ist die therapeutische Anwendung von Wasser in
unterschiedlichen Temperaturen und Formen: fest (bei der
Kältetherapie), flüssig oder als Wasserdampf. Sie umfaßt u.a. Bäder,
Waschungen, Güsse, Packungen, Wickel und Auflagen.
Irisdiagnostik
Die Irisdiagnostik beruht auf der Idee, daß das Auge der Spiegel der
Seele und des Körpers ist. Aus farblichen und strukturellen
Veränderungen der Iris (Regenbogenhaut des Auges) werden Rückschlüsse
auf Organbefunde und Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten gezogen.
Isopathie
Bei der Isopathie handelt es sich um ein der Homöopathie ähnliches
Konzept. Hier wird allerdings nicht Ähnliches durch Ähnliches geheilt,
sondern Gleiches durch Gleiches.
Kinesiologie
Die Kinesiologie ist ein Diagnostikverfahren, durch den Krankheitsherde
oder maximal belastete Organe aufgefunden werden können. Die
anschließende Therapie besteht dann im wesentlichen aus Osteopathie und
Chiropraktik.
Lasertherapie
Lasertherapie soll die Durchblutung sowie die Sauerstoff- und
Energieversorgung der Zellen verbessern, um das Immunsystem anzuregen,
eine Heilung zu beschleunigen. Wird das Laserlicht auf Akupunkturpunkte
gebracht, werden diese stimuliert (Laser-Akupunktur).
Lichttherapie
Bei der Lichttherapie handelt es sich um die therapeutische Anwendung
des Lichts in Form von Lichtbad, Sonnenbad oder mittels künstlicher
Lichtquellen wie Leuchtstoffröhren, Höhensonne, Rotlicht usw.
Lymphdrainage
Die Lymphdrainage ist eine Entstauungstherapie; durch Streichmassage
wird der Abfluß von Gewebeflüssigkeit über das Lymph- und Venensystem
gefördert.
Magnetfeldtherapie
Hierbei handelt es sich um die therapeutische Anwendung von
magnetischen Feldern zur Anregung des Zellstoffwechsels und der
Durchblutung. Die Magnetfeldtherapie kommt vornehmlich bei
Knochenerkrankungen zum Einsatz.
Mikrobiologische Therapie
Bei der Mikrobiologischen Therapie oder Symbioselenkung werden
Mikroorganismen verabreicht, um die Darmflora wieder herzustellen und
damit die körpereigenen Abwehrkräfte zu aktivieren.
Neuraltherapie
Die Neuraltherapie arbeitet mit der Injektion von örtlichen
Betäubungsmitteln zu therapeutischen Zwecken. Ihre Wirkung beruht
weniger auf der pharmakologischen Wirksamkeit am Ort der Injektion,
sondern vielmehr auf der Einflußnahme auf lokale oder übergeordnete
Regelkreise. Die Neuraltherapie basiert auf der Vorstellung, daß das
vegetative Nervensystem als Schaltstelle zwischen Leib und Seele
aufzufassen ist und somit über die vegetativen Nervenbahnen
Krankheitsprozesse beeinflußt werden können. Blockierungen gestörter
Regelkreise werden durch das Betäubungsmittel ausgeschaltet, so daß die
körpereigene Selbstheilungskraft wieder in Gang kommt, d.h. der Körper
wird durch eine gezielte Maßnahme in die Lage versetzt, seine
physiologischen (Physiologie = Lehre von den normalen Lebensvorgängen
des menschlichen Organismus) Funktionen wiederherzustellen.
Nosodentherapie
Die Nosodentherapie ist ein Verfahren der Isopathie. Nosoden sind nach
den Regeln der Homöopathie potenzierte Krankheitserreger oder
Absonderungen. Nosoden dienen dazu, die Krankheit, aus der sie stammen,
zu behandeln. Die Nosodentherapie ist somit eine Mischung aus
Homöopathie und Impfprinzip.
Orthomolekulare Medizin
Die orthomolekulare Medizin dient dem Ausgleich von Mangeln an
Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren, Fettsäuren und
Enzymen. Dies soll den Körper in die Lage versetzen, mit optimalen
Konzentrationen aller wichtigen Substanzen eine gute
Regulationsfähigkeit des Organismus wiederherzustellen.
Osteopathie
Die Osteopathie ist ein Verfahren der manuellen Medizin, das der
Chiropraktik stark ähnelt. Während sich die Chiropraktik aber mit der
Wirbelsäule beschäftigt, behandelt die Osteopathie Bänder, Gelenke,
Knochen und Muskeln. Über die Verbesserung der Beweglichkeit werden die
Blut- und Lymphzirkulation, der Stoffwechsel, die Entgiftung und damit
die Gesamtregulation des Körpers angeregt.
Phytotherapie
Die Phytotherapie ist die Pflanzenheilkunde. Krankheiten werden mit
Arzneimitteln behandelt, die ausschließlich aus Pflanzen,
Pflanzenteilen, oder Pflanzeninhaltsstoffen bestehen. In der
Phytotherapie werden Früchte, Samen, Blätter, Blüten, Stengel, Rinden,
Wurzeln, Knollen und auch das Holz als Tee oder in Form von
Pflanzenauszügen, Pflanzensäften, Extrakten, Tabletten, Dragees und
Pulver verwendet.
Reflexzonenmassage
Hierbei handelt es sich um die Massagen von Hautpartien, die durch
Blut- oder Nervenbahnen mit inneren Organen verbunden sind. Diese
Körperbezugszonen werden stimuliert und rufen eine heilsame Reaktion in
den bezogenen Organen hervor. Am stärksten verbreitet ist die
Fußreflexzonenmassage.
Sauerstofftherapie
Sauerstofftherapie ist die Behandlung von Krankheiten mit Sauerstoff-
gaben, da jede Zelle und damit jedes Organ einer ausreichenden
Sauerstoffzufuhr bedarf, um optimal arbeiten zu können. Zum Einsatz
kommen Sauerstoff und seine energiereichere Form, das Ozon. Zu den
Sauerstofftherapien gehören neben der Atembehandlung, dem
Atem-Biofeedback, der Anwendung von Sauerstoffzelt und
Sauerstoff-Inhalationen noch die Hämatogene Oxydationstherapie, die
Oxyvenierungstherapie, die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie sowie die
Ozontherapien.
Shiatsu
Shiatsu ist eine in Japan entwickelte Massagetherapie. Auf bestimmte
Körperzonen, aber auch Hautbereiche, Muskeln und Gelenke, wird mit
Hilfe der Daumen und Handflächen Druck ausgeübt. Dadurch wird ein
Ausgleich und eine Harmonisierung innerhalb des Organismus angestrebt.
Spagyrik
Die Spagyrik ist eine besondere Form der Arzneimittelzubereitung.
Pflanzen werden zerkleinert, mit Wasser und Hefe versetzt und vergoren.
Danach wird das Material einer Wasserdampfdestillation unterworfen und
das Destillat in Alkohol aufgefangen. Der Rückstand der Destillation
wird nun so lange erhitzt, bis er zu Asche geworden ist. Diese Asche
wiederum wird mit dem Destillat vereint und dann filtriert. Das Filtrat
ist die fertige spagyrische Essenz, die einer homöopathischen
Verdünnung entspricht.
Thermotherapie (Wärmebehandlung)
Die Thermotherapie - also die Behandlung mit Wärme und Kälte - macht
sich die Reaktionen des menschlichen Körpers auf Temperaturreize für
therapeutische Zwecke zunutze. Wärmebehandlungen gehören zu den uralten
klassischen Naturheil- verfahren.
Traditionelle chinesische Medizin (TCM)
Der Schwerpunkt der traditionellen chinesischen Medizin liegt in der
Akupunktur. Daneben gibt es traditionell verordnete und zubereitete
Medikamente sowie Wärmebehandlungen, Massagen und diätetische
Maßnahmen.